Hydroxyethylstärke (HES) führt bei Intensivpatienten häufiger zur Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie
Auf dem europäischen Intensivkongress in Lissabon (1) wurden die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der CHEST-Studie (Crystalloid versus Hydroxyethyl Starch Trial) vorgestellt, die zeitgleich im New England Journal of Medicine online (2) publiziert wurden. Im Rahmen der prospektiven, geblindeten Studie wurden 7000 internistische und chirurgische australische Intensivpatienten zu einer Flüssigkeitstherapie mit 6% HES (130/0.4) versus NaCl 0,9% randomisiert. Beim primären Endpunkt, der 90-Tage-Mortalität, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (18.0% in der HES-Gruppe vs. 17.0% in der NaCl 0,9%-Gruppe). Es gab ebenfalls keine Mortalitätsvorteile für die Therapie mit HES bei 6 definierten Subgruppen (akute Nierenschädigung, Sepsis, Trauma, Schädel-Hirn-Trauma, APACHE II Score ≥ 25, HES-Therapie bereits vor Randomisierung).
Allerdings war die Therapie mit HES assoziiert mit einem Anstieg des Serum-Kreatinins, zudem war in der HES-Gruppe signifikant häufiger die Therapie mit einem Nierenersatzverfahren notwendig.