Nachruf Prof. Dr. Wolfgang Huber

Prof. Dr. Wolfgang Huber
Prof. Dr. Wolfgang Huber

Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres Kollegen Prof. Dr. Wolfgang Huber erhalten, der am 8. Mai 2020 verstorben ist.

Mit ihm verliert die internistische Intensivmedizin  und Gastroenterologie nicht nur einen hervorragenden Arzt sondern auch einen herausragenden Forscher und prägenden Charakter.

Professor Wolfgang Huber, 1961 in München geboren, blieb nach seinem Studium der Humanmedizin und Promotion an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München, ab 1988 seiner alma mater bis zuletzt treu. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin folgten die Zusatzbezeichnungen für Intensivmedizin und Gastroenterologie.

Bereits ab Mitte der neunziger Jahre widmete er sich schwerpunktmäßig der internistischen Intensivmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München, die er ab 2003 als Oberarzt mit großem Engagement leitete. Mit der Leitung der Ambulanz für chronisch entzündliche Darmerkrankungen zeigte er sich aber auch weiterhin für die „klassische“ Gastroenterologie begeistert.

Er wird vielen in Erinnerung bleiben als einer der Väter des hämodynamischen Monitorings. Eine Leidenschaft, die sich nicht nur durch weit über hundert Publikationen, viele davon als Erst- oder Letztautor, sondern auch durch unzählige Kongressbeiträge und Vorträge weit über die Grenzen Deutschlands hinaus, unterstreichen lässt.

Aber auch durch wegweisende Arbeiten im Management der akuten Pankreatitis und den differenzierten Einsatz von extrakorporalen Verfahren, lässt sich nicht nur die Vielfältigkeit sondern auch das breite Interesse an der Intensivmedizin von Professor Wolfgang Huber ablesen.

Generationen von Ärzten stand er nicht nur als Ausbilder sondern auch als Doktorvater, im wahrsten Sinne des Wortes, väterlich zur Seite. Dabei wird neben dem medizinischen Sachverstand vielen seine von Grund auf positive, von Optimismus geprägte Lebenseinstellung gepaart mit einem lebensbejahenden Sinn für Humor besonders in Erinnerung bleiben.

Dass seine Interessen weit über das rein medizinische hinausgingen, konnte jeder erfahren, der mit ihm in persönlichen Kontakt treten konnte. Auch dort wartete er, vor allem wenn es um seinen Verein, den FC Bayern München, Berge, Reisen oder auch um Rockmusik der 70’er Jahre ging, mit einem ähnlichen Detailwissen auf, wie man es sonst nur von beruflicher Seite her kannte. Nichtsdestoweniger war ihm dabei immer ein Gespräch auf Augenhöhe ein besonderes Anliegen.  

Für die (gastroenterologischen) Intensivmediziner in DGIIN und DGVS ist der viel zu frühe Tod von Professor Wolfgang Huber ein furchtbares und schwer zu verarbeitendes Ereignis. Wir als Gesellschaft werden seinen Weg weitergehen.

Professor Wolfgang Huber wurde 58 Jahre alt. Mit ihm verlieren wir einen hochgeschätzten Kollegen und Freund– sein tragischer Tod trifft alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, sehr hart. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. Wolfgang, wir werden dich sehr vermissen.

Im Namen der Sektion und Gesellschaft

PD Dr. Tobias Lahmer     
Dr. Georg Braun   
Prof. Dr. Valentin Fuhrmann

Foto: Sylvia Willax

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